Images innenstadtnaher Wohnquartiere - ImiWo
Strategien zur Steuerung von Quartiersimages durch eine gesundheitsfördernde Quartiersentwicklung als kooperative Aufgabe der Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung
Über das Projekt
Images von Wohnquartieren können sehr unterschiedlich sein: Sie reichen vom „großbürgerlichen Villenviertel“ über das „kreative Szeneviertel“ bis hin zur „Großwohnsiedlung am Rand der Stadt“. Die Innensicht der Bewohner auf ihr Wohnquartier kann sich dabei von der Außensicht deutlich unterscheiden. Im BMBF geförderten Forschungsprojekt ImiWo wurden innerstädtische Wohnquartiere betrachtet, in denen bedingt durch den sozialen, demographischen und wirtschaftlichen Wandel eine Imageverschlechterung stattgefunden hat und die heute von einem schlechten Außenimage geprägt sind.
Um eine langfristige Imageaufwertung eines Quartiers zu erreichen, müssen vielfältige Akteurskonstellationen über die Stadtentwicklung hinaus bedacht sowie komplexe Rahmenbedingungen und in Wechselwirkung stehende externe und quartiersimmanente Einflussgrößen berücksichtigt werden. In integrierten Stadtentwicklungskonzepten wird häufig auf die Notwendigkeit der Imageaufwertung hingewiesen, jedoch stehen weder integrierte Strategien noch umfassende Maßnahmen hinter der teilweise inflationären Verwendung des Begriffs. Da das Image eines Wohnstandortes aus Sicht der Wohnungswirtschaft maßgeblich für deren wirtschaftlichen Erfolg ist, besteht in innerstädtischen Wohnquartieren mit einem oder einigen wenigen Wohnungsunternehmen großes Potenzial, durch gezielte Strategien und Maßnahmen aus einer Hand auf eine bestehendes Image erfolgreich einzuwirken.
ImiWo
Fördermittelgeber: Drittmittel-Forschungsprojekt des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektträger: PtJ - Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH
Laufzeit: 08.2012 - 12.2015
Forschungsfragen
Vor dem beschriebenen Hintergrund wurden folgende Fragestellungen im Forschungsprojekt beantwortet:
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Welche Rahmenbedingungen, Einflussfaktoren und Akteure bestimmen in welchem Maße die Bildung eines Quartiersimages? Welche Rolle nehmen Wohnungsunternehmen und Stadtentwicklung dabei ein?
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Welche Bedeutung kommt den Themenfeldern gesundheitsfördernde und energieeffiziente Quartiersentwicklung bei der Gestaltung von Quartiersimages zu?
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Auf welchen Ebenen besteht von Seiten eines Wohnungsunternehmens Mitgestaltungspotenzial am Quartiersimage (z.B. energetischer Gebäudebestand, gesundheitsförderndes Wohnumfeld)?
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Welche Strategien, Maßnahmen und Instrumente sind unter gezielter Betrachtung der Themenfelder Gesundheitsförderung sowie Energieeffizienz wirksam und geeignet, um Images von Wohnquartieren zu verändern und in einem integrierten Ansatz das Quartiersimage zu befördern bzw. ein negatives Quartiersimage langfristig zu verbessern?
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Welche internationalen Erfahrungen lassen sich für die Fragestellungen nutzen?
Zielsetzung
Vorrangiges Ziel des Projektes war es, Strategien der Aufwertung von Quartiersimages unter gezielter Betrachtung der Themenfelder gesundheitsfördernde und energieeffiziente Quartiersentwicklung auszuwerten. Im Fokus des Vorhabens standen integrierte Ansätze der Imageverbessung, die durch die Wohnungswirtschaft in Zusammenarbeit mit der kommunalen Stadtentwicklungsplanung getragen werden.
Anhand der Fallbeispiele Mehringplatz in Berlin und Zellerau in Würzburg wurden beispielhaft Quartiersimages analysiert. Dazu wurden zunächst die vielfältigen und zueinander in Wechselwirkung stehenden Faktoren und Akteure untersucht, die ein Image bzw. verschiedene Images von städtischen Quartieren bestimmen. Hieraus abgeleitet wurden Handlungsspielräume und -potenziale für die Wohnungswirtschaft identifiziert und umsetzungsorientierte Strategien zur Aufwertung der jeweiligen Quartiersimages erarbeitet. Im Projekt wurden zudem Umsetzungsschritte anhand ausgewählter Maßnahmen in Kooperation mit den jeweiligen Wohnungsunternehmen erprobt und wissenschaftlich begleitet.
Projektteam
Dipl.-Geogr. Patricia Berndt
ehem. Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Dipl.-Ing. Viola Schulze Dieckhoff
ehem. Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Sarah Mönchgesang, M. Sc.
ehem. Wissenschaftliche Mitarbeiterin