Forschungsschwerpunkte des ISP
Die Arbeit unseres Instituts konzentriert sich auf vier Forschungsschwerpunkte:
- nachhaltige Stadt- und Siedlungsplanung
- Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung
- Governance und Planungskommunikation
- Wohnen und Stadtentwicklung
Diese Schwerpunkte sind - mit unterschiedlicher Gewichtung - in allen Forschungsprojekten eingebettet.
Nachhaltige Stadt- und Siedlungsplanung
Das Leitbild der Nachhaltigkeit prägt seit Anfang der 1990er Jahre die Stadt- und Siedlungsplanung. Die anspruchsvolle Aufgabe besteht darin, soziale, ökologische, ökonomische und kulturelle Nutzungsansprüche auf der begrenzt verfügbaren Fläche optimal zu koordinieren und so den Flächenverbrauch zu minimieren (30 ha Ziel). Verschiedene Strategien tragen zu einer ökologisch orientierten Siedlungs- und Gewerbeentwicklung bei: Vorrang für Innenentwicklung, Wiedernutzung ehemals gewerblich oder infrastrukturell genutzter Flächen, (Rück-)Gewinnung und Qualifizierung von Freiräumen („Grüne Infrastruktur“) sowie umweltverträgliche Bauweisen. Bei der Siedlungsplanung kann die Kostenwahrheit als strategischer Hebel zu einer nachhaltigen Wohnstandortwahl zwischen Stadt und Stadtumland beitragen.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes wird insbesondere ein nachhaltiges Klimaschutzmanagement fokussiert. Dieses wird als ein zukunftsfähiges Instrument zur verbesserten und effizienten Steuerung von Verwaltungsabläufen, Projektentwicklung und -umsetzung sowie den dazugehörigen Abstimmungs- und Steuerungsprozessen zwischen öffentlichen und privaten Akteuren im Sinne der Klimaschutzziele verstanden. Vor allem auf kommunaler Ebene sind alle wesentlichen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für den nachhaltigen Umgang mit Energie positiv zu beeinflussen und, wo möglich, zu gestalten. Somit umfasst der Forschungsbereich die Auseinandersetzung mit Good Practices sowie die Entwicklung strategischer Steuerungsansätze.
Governance und Planungskommunikation
Das Verständnis von Governance impliziert ein erweitertes Steuerungsverständnis, welches sich von der klassischen staatlichen Steuerung nach dem „Top down“ Prinzip abwendet. Die Bedeutung privater Akteure (Wirtschaft und Bürgerschaft) als Partner der öffentlichen Hand im Rahmen von Prozessen der Stadtplanung ist ungebrochen groß. Somit handelt es sich bei Governance um eine geregelte, aber dennoch flexible Form kooperativer Politik, die Akteure aus Staat/Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenführt. Kommunikation ist in zahlreichen Facetten wesentlicher Bestandteil von Planungsprozessen. Dabei umfassen kommunikative Planungsinstrumente ein breites Spektrum an Formen und Verfahren, die der „Verständigungs- und Vermittlungsarbeit“ verschiedenster Akteure dienen. Sie reichen von Information über Beratung bis hin zu Partizipation. Ziel ist es dabei immer, durch Dialog die Interessen der einzelnen Akteure zu erfassen und bestenfalls in einen gemeinsamen Konsens zu bringen.
Wohnen und Stadtentwicklung
Die mit dem demografischen, gesellschaftlichen sowie sozioökonomischen Wandel einhergehenden veränderten Anforderungen an den Wohnungsmarkt stellen die Wohnungswirtschaft vor neue Herausforderungen. Vor allem der zunehmende Anteil älterer Menschen, veränderte Haushaltsstrukturen und auch die wachsende Zahl an einkommensschwachen Haushalten sind für die Bestandsentwicklungen zu berücksichtigen. Eine optimierte Orientierung an Zielgruppen wird insbesondere für die Gestaltung von zukunftsfähigen Wohnangeboten und Quartieren immer wichtiger. Dabei wird in diesem Forschungsschwerpunkt der Begriff „Wohnen“ umfassend verstanden und schließt die Wohnung, das Gebäude, das Wohnumfeld, die Infrastruktur und Dienstleistungsangebote im Stadtteil mit ein.