Stadt- und Regionalmanagement
Strategien zur Modernisierung von Stadt und Region
Über das Projekt
Die Rolle und das Arbeitsfeld des Staates und der öffentlichen Verwaltung und damit auch der Stadt(-regionalen) Entwicklung und Planung wandeln sich grundlegend. Aktuelle Rahmenbedingungen, wie Globalisierung, Europäisierung, demographischer Wandel, Finanzengpässe etc., stellen Städte und Regionen vor neue Herausforderungen. Ein verändertes Staatsverständnis, in dem der Staat und die Kommunen erkennen, dass sie nicht mehr hierarchischer Dirigent, sondern ein "Mitspieler in einem Netz von Handelnden" sind, und die Erfordernis zur Verwaltungsmodernisierung führen zu einer neuen Aufgabenverteilung und neuen Kooperationsformen zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.
Strategien und Handlungsansätze des Stadt- und Regionalmanagements sind eine Reaktion auf die veränderten Anforderungen. Sie stellen die Schnittstelle von Aufgaben der stadt-regionalen Entwicklung und Planung zu Verwaltungsmodernisierung, Kooperation und Partizipation lokaler und regionaler Akteure dar. Mit der Einführung des "New Public Management" stehen die Kommunen und Regionen vor der Aufgabe, für die Planung neue Strategien und Organisationsformen zu entwickeln, um den Anforderungen einer "höheren Effizienz" und zugleich "größeren Dienstleistungs- und Bürgerorientierung" nach zu kommen. Neue Organisationsformen einer "Urban and Regional Governance", die sich im Kräftefeld zwischen Staat/Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft herausbilden und an Stellenwert gewinnen, sind unter anderem Public Private Partnership, informelle Planungverfahren und Corporate Citizenship.
Methodik und Ergebnisse
Daraus leiten sich die zentralen Forschungsfragen ab: Welche Auswirkungen ergeben sich aus diesen laufenden Veränderungsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft für die stadt-regionale Entwicklung und Planung? In welchen Handlungsfeldern zeichnen sich neue Strategien und Lösungsansätze ab und welche Instrumente und Verfahren kommen zum Einsatz? Die Analyse bezieht sich auf zentrale Handlungsfelder und Elemente des Stadt- und Regionalmanagements, z.B. stadt-regionale Kooperation, Stadtmarketing, Citymanagement, Flächenhaushaltspolitik, Mobilitätsmanagement, Quartiersmanagement, virtuelle Stadtentwicklung.
Ein Ergebnis aus dieser Forschung ist in dem Band "Stadtmanagement - Strategien zur Modernisierung der (Stadt-)Region" (H. Sinning, Hg.) dokumentiert. In diesem Kontext wurde u.a. folgenden Fragen nachgegangen: Wie lässt sich Stadtmanagement kennzeichnen? Was sind neue Qualitäten, die mit Stadtmanagement verbunden sein können? Wo liegen Unterschiede zu Stadtplanung und Stadtentwicklung? Auf welchen Handlungsebenen und in welchen Handlungsfeldern lassen sich Veränderungen erkennen? Dabei wird Stadtmanagement als ein auf Nachhaltigkeit hin orientiertes, ressortübergreifendes Management von städtischen Ressourcen unter Zuhilfenahme moderner Methoden und kommunikativer Verfahrensweisen verstanden.
Über 40 namhafte Autorinnen und Autoren setzen sich auseinander mit veränderten Anforderungen an Stadt, mit ausgewählten Handlungsfeldern, mit verschiedenen Handlungsebenen und mit Instrumenten eines Stadtmanagements. Sie diskutieren Perspektiven von Berufspraxis und Ausbildung in Bezug auf Stadtmanagement. Darüber hinaus wurden 2005 zwei Fallstudien zum Thema Stadtmanagement in der Stadt Wien und der Stadt Seattle (USA) vor Ort durchgeführt.
Projektteam
In Kooperation mit
Wissenschaftlernetzwerk
BTU Cottbus
Universität Wien
University of Washington
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Sinning, H. 2010: Stadtmanagement - Ansätze und Methoden für nachhaltige Entwicklung von Städten und Stadtregionen, in: Lübke, I. (Hg.), Kooperative Stadtentwicklung durch kooperative Planung - Erfahrungen aus europäischen Stadt-Regionen, S. 47-59, Reimer Verlag, Berlin.
Sinning, H. 2010: Europäische Stadt und Stadtmanagement - Korrelationen, Widersprüche, Perspektiven, in: Koch, F.; Frey, O. (Hg.), Die Zukunft der europäischen Stadt. Stadtgesellschaft, Stadtplanung, Stadtpolitik, S. 208-288, Wiesbaden.
Sinning, H. 2010: Stadtumbauwahrheiten - Ansätze zur Steuerung einer nachhaltigen Stadtentwicklung, in: Sulzer, (Hg.), intraURBAN - Stadt erfinden, erproben, erneuern, Reihe Stadtentwicklung und Demkmalpflege, Bd. 13, S. 70-79, Jovis Verlag, Berlin.
Sinning, H. (Hg.) 2007: Stadtmanagement - Strategien zur Modernisierung der Stadt(-Region), 2. überarb. Auflage, Dortmund.
Sinning, H. 2007: Stadtmanagement - konzeptionelle Einordnung, Handlungsebenen und Handlungsfelder, in: Sinning, Heidi (Hg.): Stadtmanagement - Strategien zur Modernisierung der Stadt(-Region), S. 7-21, 2. überarb. Auflage, Dortmund.
Richter, S.; Sinning, H. 2007: Online-gestützte Kommunikation für Stadtmanagement - Potenziale, Restriktionen und Anforderungen, in Sinning, H. (Hg.): Stadtmanagement - Strategien zur Modernisierung der Stadt(-Region), S. 144-163, 2. überarb. Auflage, Dortmund.
Schröder, C.; Sinning, H. 2006: Urban Management im internationalen Kontext, in: Sinning, H. (Hg.): Stadtmanagement - Strategien zur Moderisierung der Stadt(-Region), S. 22-34, 2. überarb. Auflage, Dortmund.
Sinning, H. 2007: Urban Governance und Stadtentwickung. Zur Rolle des Bürgers als aktiver Mitgestalter und Koproduzent, in: vhw-Forum Wohnen, H. 1-2, S. 87-90. (Schrift im PDF-Format)
Sinning, H. 2007: Stadtplanung - Stadtentwicklung - Stadtmanagement: Herausforderungen für eine Nationale Stadtentwicklungspolitik, in: Forum Wohneigentum - Zeitschrift für Wohneigentum in der Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft, H. 6, S. 303-307. (Schrift im PDF-Format)
Sinning, H. 2006: In Zukunft: Stadtmanagement? - Neuorientierung in Stadtplanung und Stadtentwicklung, in: Selle, Klaus (Hg.): Planung neu denken. Zur räumlichen Entwicklung beitragen, S. 400-414, Dortmund.
Sinning, H. (2004): Stadtmanagement - Ein Beitrag zur Modernisierung der Stadt(-Region?), in: RaumPlanung, H. 117, S. 239-244.